Ludwig Richter lebte von 1828 bis 1836 in Meißen. In diesen Jahren schuf er die meisten seiner großformatigen Gemälde (meist
italienische Motive) und nahm, zunächst unbewusst, die Eindrücke des mittelalterlichen Meißens auf, die später für sein grafisches Schaffen eine wesentliche Grundlage bildeten.
Hier in Meißen verarbeitete er das Erlebnis seiner dreijährigen Italien-Reise, entdeckte auf kurzen Reisen und Wanderungen die Schönheit
der Sächsischen Schweiz und des Böhmischen Mittelgebirges für sich und ließ sich auch vom glücklichen Erlebnis der eigenen anwachsenden Familie zu neuen Themen und Darstellungsweisen anregen.
Ludwig Richter: “Die sieben Jahre, die ich bis zur Aufhebung der Zeichenschule in Meißen zugebracht hatte, gestalteten sich in
eigentümlicher Art. ... So sehr Stadt und Umgegend durch ihre Romantik mich anheimelten, um so fremder und getrübter waren mir die Gesellschaftsverhältnisse ...”
Richter litt in dieser Zeit unter finanziellen Nöten, unter der Trennung von seinem Bekanntenkreis in Dresden und hatte auch
gesundheitliche Probleme, die nach seiner Rückkehr nach Dresden auf wundersame Art verschwanden.
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