© 2002 / 2003                Claus-Dirk Langer, Meißen

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Richters Schaffen in Meißen

Ludwig Richter war für zwei Tage in der Woche an der Zeichenschule der Porzellanmanufaktur als Zeichenlehrer angestellt. Das Gehalt von jährlich 200 Talern reichte bei weitem nicht zur Ernährung der Familie. Deshalb war er gezwungen, in der verbleibenden Zeit Bilder zu malen oder zu zeichnen und für diese möglichst Käufer zu finden.

Im Vordergrund seines Schaffens stand zunächst die Verarbeitung der Erlebnisse des dreijährigen Italien-Aufenthaltes. Auf der Grundlage zahlreicher vor Ort angefertigter Skizzen entstanden in Meißen die großen Gemälde Richters mit italienischen Motiven.

Bereits während der Italienreise waren zwei derartige Gemälde entstanden, die er wohl mit Erfolg verkauft hatte: “Die Rocca di Mezzo im Sabinergebirge” und das “Tal bei Amalfi”.

Im Auftrag des vermögenden Dresdner Sammlers und Kunstfreundes Johann Gottlob von Quandt malte Richter 1827 / 28 die beiden Bilder “Ariccia (Der Morgen)” und “Civitella (Der Abend)”. Quandt erleichterte so Richters Neuanfang als selbständiger Landschaftsmaler.

Richter fertigte dazu 1827 verschiedene Studien (Federzeichnungen) an; die Gemälde wurden 1828 in Meißen fertiggestellt. - Das Bild “Ariccia” trägt rechts unten die Bezeichnung “L. Richter. pin. Meißen - 1828”.

Ariccia (Der Morgen). 1828. Öl auf Leinwand; 59,5 x 77,5 cm

Morgen bei Palestrina. 1829. Öl auf Leinwand; 78 x 100 cm

Ponte Salaro bei Rom. 1830. Öl auf Leinwand; 27,5 x 35 cm

Hirten vor einem Andachtsbild. 1833. Öl auf Leinwand; 58,5 x 50,8 cm

Blick von Bajae auf Capri. 1834. Öl auf Leinwand; 33 x 41 cm

Nach einer langen Reihe von italienischen Landschaften ist das “Aufsteigende Gewitter am Schreckenstein ...” das erste großformatige Gemälde, in dem sich Richters Böhmen-Reise von 1834 niederschlägt. Bereits im Jahr zuvor hatte Richter für die Arnoldische Buch- und Kunsthandlung eine Serie von Radierungen der Sächsischen Schweiz geschaffen - von nun an, nach seiner Rückkehr nach Dresden im Frühjahr 1836, bestimmen sächsisch-böhmische Motive seine Landschaftsdarstellungen, wobei in den Folgejahren die Landschaftsmalerei zugunsten der Buchillustration mehr und mehr in den Hintergrund tritt.

Hinweis: Mit einem Klick auf die Bilder gelangen Sie zu einer vergrößerten Darstellung (~30kB)

Die Rocca di Mezzo im Sabinergebirge. 1824/25. Öl auf Leinwand; 92 x 132 cm

Tal bei Amalfi mit Ausblick auf die Bucht von Salerno. 1826. Öl auf Leinwand; 98 x 136 cm

Civitella (Der Abend). 1827/28. Öl auf Leinwand; 59,5 x 77,5 cm

Salzburgische Landschaft mit dem Tännengebirge. 1830. Öl auf Leinwand; 50,5 x 66 cm

Rocca di Mezzo im Sabinergebirge. 1832. Öl auf Leinwand; 58,5 x 51 cm

Ave Maria. 1834. Öl auf Leinwand; 85 x 104 cm

Das Tiberufer bei Aqua Acetosa. 1834. Öl auf Leinwand; 93 x 135 cm

Aufsteigendes Gewitter am Schreckenstein bei Aussig. 1835. Öl auf Leinwand; 88 x 115 cm

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